Notruf Info
Notruf
(europaweit)
112
Krankentransport
0441 19222
Wenn Sie den Notruf 112 wählen, bekommen Sie von uns viele Fragen gestellt. Das ist lebenswichtig, denn nur so bekommen Sie die passende Hilfe. Zugleich gibt es immer wieder auch Fragen an uns – Fragen an Rettungsdienst und Leitstelle, zum Notruf, zu unserer Arbeit und den Einsätzen. Antworten auf die häufigsten Fragen/FAQs finden Sie hier.
Kann ich was falsch machen beim Notruf?
Nein. Wenn Sie einen Notfall melden, haben Sie schon alles richtig gemacht. Dann brauchen Sie am Telefon nur noch unsere gezielten Fragen zu beantworten und ggf. unsere Anweisungen zu befolgen. Wir sind bei Ihnen!
Was ist mit den W-Fragen? Gibt es die nicht mehr?
Die 5 oder 2 W-Fragen galten lange als Leitfaden für Notrufgespräche. Mittlerweile sind sie überholt. Die wichtigsten Informationen sind der Ort des Geschehens und eine Rückrufnummer von Anruferin oder Anrufer. Was wir sonst noch wissen müssen, fragen wir Sie gezielt. Lesen Sie hier genauer, was passiert, wenn Sie 112 anrufen.
Was ist kein Notfall?
Sie haben seit Wochen Rückenschmerzen? Sie bekommen keinen Facharzttermin? Der Baum vom Nachbarn ist in Ihren Garten gekippt? Sie finden ein verletztes Reh auf der Landstraße? Das ist alles ärgerlich – aber kein Fall für uns. Passendere Hilfe bekommen Sie bei anderen Anlaufstellen und Notrufnummern.
Was passiert, wenn alle Leitungen besetzt sind?
In der Regel nimmt immer jemand Ihren Notruf entgegen. An Tagen mit voraussichtlich höherem Aufkommen stocken wir Personal und technische Unterstützung auf – wenn z. B. ein Orkan über die Region zieht, Stadtfest ist oder ein turbulenter Feiertag wie Silvester ansteht. Trotzdem kommt es vor, dass Hilfesuchende Geduld brauchen, bis der Anruf angenommen wird.
Sie können uns darin unterstützen, die Leitungen für Ernstfälle freizuhalten: Wenn Sie einen Unfall auf der Straße sehen und Feuerwehr oder Rettungsdienst schon da sind, ist für Hilfe gesorgt. Dann brauchen Sie uns nicht mehr anzurufen. Wenn ein Baum nachts bei schweren Sturmböen auf einen Fahrradweg kippt, ist das kein Notfall. Dann hat die Feuerwehr größere Baustellen. Am nächsten Tag ist auch noch Zeit zum Aufräumen.
Wie können nicht deutschsprachige, gehörlose oder stumme Menschen einen Notruf tätigen?
Unser Notrufabfragesystem lässt sich auch in englischer Sprache nutzen und unterstützt unsere Mitarbeiter*innen im Gespräch mit nicht deutschsprachigen Hilfesuchenden.
Unser Notrufabfragesystem lässt sich auch in englischer Sprache nutzen und unterstützt unsere Mitarbeiter*innen im Gespräch mit nicht deutschsprachigen Hilfesuchenden.
Beim Übersetzen anderer Fremdsprachen helfen uns Kooperationspartner wie Kolleg*innen der Polizei sowie Rettungskräfte mit anderen Muttersprachen. Für viele Nationalitäten haben wir feste Ansprechpartner*innen.
Für sprach- oder hörgeschädigte Menschen gibt es die Nora-App als Alternative zum Sprachanruf.
Warum wird am Telefon so viel gefragt und nicht sofort Hilfe geschickt?
Jede einzelne Frage, die Ihnen unsere Mitarbeiter*innen in der Notrufannahme stellen, zielt darauf ab, Ihnen so schnell wie möglich die passende Hilfe zu schicken. Selbst, wenn das Gespräch lang erscheinen mag, bedeutet das keine Verzögerung. Bereits während des Gesprächs mit der hilfesuchenden Person können wir die Einsatzkräfte alarmieren. Das übernehmen die Kolleg*innen in der Notrufdisposition. Die Dispatcher. Hier erfahren Sie genauer, was passiert, wenn Sie die 112 anrufen
Was passiert, wenn Kinder den Notruf wählen?
Unsere Calltaker sind dafür ausgebildet, auch mit besonderen Anruf-Situationen umzugehen. Das gilt auch für Anrufe von Kindern. Unsere Mitarbeiter*innen achten im Gespräch besonders darauf, mit den Kindern auf Augenhöhe zu sprechen und eventuell komplizierte Fragen umzuformulieren.
Wie bei jedem anderen Notruf steht an erster Stelle, die korrekte Adresse und Rückrufnummer herauszubekommen. Häufig sind gut erkennbare Orientierungspunkte wie Schulen oder Kirchen recht einfach für Kinder zu übermitteln.
Aus Erfahrung können wir sagen, dass Kinder meist sehr gut im Notrufdialog kooperieren und eher ruhig bleiben – oft auch, weil ihnen das Ausmaß der Situation nicht klar ist.
Grundsätzlich betreuen und halten wir Kinder am Telefon, bis die Rettungskräfte eintreffen, und lassen sie nicht allein.
Was passiert bei Hosentaschenanrufen?
Ein Hosentaschenanruf kann jedem mal passieren: Unbemerkt wählt das Handy die 112 und der Anruf landet bei uns in der Notrufzentrale. Unsere Calltaker rufen bis zu dreimal zurück, um sicherzustellen, dass es sich nicht um einen Notfall handelt. Bitte gehen Sie in so einem Fall ans Telefon und drücken Sie uns nicht weg. Wir brauchen eine Rückmeldung, ob alles okay ist.
Was ist ein E-Call und wie funktioniert das?
Ein E-Call ist ein automatisches Notrufsystem für Autos. Bei schweren Erschütterungen wählt es automatisch die Notrufnummer 112. Die Daten und Koordinaten des Unfallfahrzeugs werden digital an uns in der Großleitstelle Oldenburg übersandt. So wissen wir direkt, wo der Unfall passiert ist und welche Fahrzeuge möglicherweise noch betroffen sind. Unser Computersystem stellt automatisch einen Rückruf zum Fahrzeug her. Im besten Fall führen unsere Calltaker das Notrufgespräch dann mit den Fahrzeuginsassen, während Hilfe unterwegs ist.
Bei schweren Autounfällen können E-Calls Leben retten. Mitunter lösen allerdings „Parkplatzrempler“ falschen Alarm aus. In so einem Fall nehmen Sie bitte unseren Rückruf entgegen und bestätigen uns, dass alles in Ordnung ist.
Kann die Großleitstelle einen Notruf orten – auch bei unterdrückter Nummer?
Bei einem Handyanruf – und den meisten Festnetzanrufen – bekommen unsere Mitarbeiter*innen in der Regel die Telefonnummer angezeigt und eine Information, wo sich Anruferin oder Anrufer befindet. Auch unterdrückte Nummern werden vollständig vom Computersystem erkannt.
Voraussetzung dafür ist aber ein stabiles Mobilfunknetz. Bei Störungen wählt sich das Handy der hilfesuchenden Person über den nächstgelegenen Telefonmast ein. Dann wird unseren Mitarbeiter*innen nur der Standort des Mastes und der dazugehörige Anbieter übermittelt.
Was ist ein Melde-Code und wer bestimmt den?
Bei jedem Notruf erstellt unser Abfragesystem ProQA automatisch einen Melde-Code. Dieser ergibt sich aus dem Beschwerdebild der Patientin oder des Patienten, dessen Dringlichkeit und weiteren notwendigen Details. Welche Einsatzkräfte zu welchem Meldecode alarmiert werden, wurden im Vorfeld zu jedem der circa 6.500 Meldecodes durch die ärztlichen Leiter*innen der Rettungsdienste sowie den verantwortlichen der Feuerwehren festgelegt. Sie bestimmen diese so genannte „Alarm- und Ausrückordnung“.
Wie werden Ersthelferinnen/-helfer (Corhelper) alarmiert und kann die Leitstelle sehen, wer kommt?
Corhelper sind Ersthelfer*innen, die in einer Extremsituation alarmiert werden können, um eine Person zu reanimieren.
Das von der GOL genutzte software-basierte Notrufabfragesystem ProQA gibt den Einsatz von Corhelpern als Einsatzmittelvorschlag ausschließlich im Fall einer notwendigen Wiederbelebungsmaßnahme vor.
Benachrichtigt werden die registrierten Ersthelfer*innen über die App Corhelper. Bis zu drei in der Nähe des Einsatzortes befindliche Corhelper werden über die bundesweite App benachrichtigt. Ziel ist es, so schnell wie möglich Erste Hilfe leisten zu können – und als dritte Person einen Defibrillator zu beschaffen – bis die Einsatzkräfte vor Ort sind.
Unsere Mitarbeiter*innen haben keinen Einblick darüber, welche Person zum Einsatzort alarmiert wird.
Was passiert, wenn die Technik versagt?
Ohne unsere Technik könnten wir keine Leben retten. Darum haben wir für jedes System mehrere Ersatzmöglichkeiten. Unter anderem können wir Strom über verschiedene Leitungen beziehen: Wir haben eine Netzersatzanlage und ein Notstromaggregat. Bei Bedarf kommt das Technische Hilfswerk (THW) zu uns aufs Grundstück und versorgt uns mit Strom. Wenn wir nicht mehr in unseren Räumen arbeiten können, steht uns eine Redundanzleitstelle zur Verfügung. Ausgefallene Telefonanlagen werden umgeleitet – und vieles mehr. Auf uns bekannte Notlagen sind wir bestmöglich vorbereitet.
Wo stehen die Rettungswachen und warum?
Die Standorte der insgesamt 30 Rettungswachen im Einsatzgebiet der Großleitstelle Oldenburg sind bedarfsgerecht ermittelt und errichtet worden. Ausschlaggebend sind die Anzahl der Einwohner*innen, die Fläche und das Anfrufaufkommen. In Ballungszentren sind logischerweise mehr Wachen verortet. Als Richtline gelten auch die sogenannten Hilfsfristen – also, wie lange es ab Wählen des Notrufs dauert, bis Einsatzmittel am Ort des Geschehens eintreffen. Regelmäßig prüfen wir gemeinsam mit allen Beteiligten (Großleitstelle, Landkreise, Rettungseinrichtungen), ob es Änderungen bedarf, weitere Wachen errichtet oder an anderer Stelle zusammengefasst werden müssen.
Wer entscheidet, welches Rettungsmittel zum Einsatz kommt?
Unser Notrufabfragesystem erstellt softwaregestützt einen Melde-Code. Dieser bestimmt, ob Rettungswagen mit Sirene, Blaulicht und bestausgebildetem Fachpersonal plus Notarzt/-ärztin, ein Krankentransportwagen oder ein anderes Einsatzmittel zum Ort des Geschehens fährt.
Kommt der Rettungshubschrauber nur, wenn es ganz schlimm ist?
Rettungshubschrauber kommen aus verschiedenen Gründen zum Einsatz – entgegen der langläufigen Meinung nicht nur bei schwerwiegenden Ereignissen. Sie dienen auch als „Zubringer“ für Notärztinnen und -ärzte. Damit sind sie Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) und Rettungswagen (RTW) in einem – und haben den Vorteil, das schnellste aller Einsatzmittel zu sein. So befördern Rettungshubschrauber beispielsweise Patient*innen binnen 10 Minuten von Oldenburg in eine Fachklinik nach Bremen.
Die Rettungshubschrauber „Christoph 26“ aus Sanderbusch, „Christoph 6“ und „Christoph Weser“ aus Bremen fliegen regelmäßig in das Einsatzgebiet der GOL und unterstützen unsere Einsatzkräfte bei der Rettung von Menschenleben. Aber auch weitere Rettungshubschrauber beispielsweise aus den benachbarten Niederlanden werden durchaus angefordert.
Warum werden Rettungswagen (RTW) zu Einsätzen geschickt, die eher ein Fall für Notfallkrankentransportwagen (NKTW) wären – und weshalb muss ein NKTW Fälle übernehmen, die eigentlich ins Aufgabengebiet von RTW fallen?
Ein nicht-optimal eingesetztes Einsatzmittel hat verschiedene Ursachen. Fährt ein Rettungswagen zu niedrigschwelligen Ereignissen, kann das z.B. daran liegen, dass die Anruferin oder der Anrufer das Ereignis und die Beschwerden so beschrieben hat, dass wir auf Grundlage dieser Schilderungen ein sehr qualifiziertes Rettungsmittel entsenden. Wir stellen die Glaubwürdigkeit von Anrufer*innen grundsätzlich nicht in Frage
Unsere Dispatcher sind erfahren und geschult genug, um aus sogenannten Fehlbeschickungen mit technischer Unterstützung und taktischen Verständnis kein Versorgungsproblem zu machen.
Was sind Ersthelfer*innen bzw. Corhelper?
Corhelper sind Ersthelfer*innen, die in einer Extremsituation alarmiert werden können, um eine Person zu reanimieren. Das von der GOL genutzte software-basierte Notrufabfragesystem ProQA gibt den Einsatz von Corhelpern als Einsatzmittelvorschlag ausschließlich im Fall einer notwendigen Wiederbelebungsmaßnahme vor. Benachrichtigt werden die registrierten Ersthelfer*innen über die App Corhelper. Bis zu drei in der Nähe des Einsatzortes befindliche Corhelper werden über die bundesweite App benachrichtigt. Ziel ist es, so schnell wie möglich Erste Hilfe leisten zu können – und als dritte Person einen Defibrillator zu beschaffen – bis die Einsatzkräfte vor Ort sind.
Mehr erfahren Sie hier Corhelper
Wer entscheidet, in welches Krankenhaus gefahren wird?
Das von uns und den Einsatzkräften genutzte Softwareprogramm IVENA gibt einen Überblick, welche Klinik freie Kapazitäten hat. Ein wichtiger Faktor für die Einsatzkräfte ist auch immer die Zeit: Welches geeignete Krankenhaus ist am schnellsten erreichbar? So dass Einsatzfahrzeug und Besatzung schnellstmöglich wieder für einen neuen Einsatz verfügbar sind? Ebenso spielt bei der Suche nach einem geeigneten Klinikplatz die Diagnose eine Rolle. Werden spezielle Gerätschaften oder Fachmediziner*innen benötigt? Bei einem Herzinfarkt beispielsweise, muss ein freier Platz in einem Herzkatether-Labor vorhanden sein. Patient*innen mit starken Verbrennungen werden in weiter entfernte Fachklinken gebracht.
Wann kommt die Polizei zum Einsatzort?
Die Großleitstelle Oldenburger Land und die Leitstelle der Polizei Oldenburg nutzen das gleiche Einsatzleitsystem. Bei bestimmten Melde-Codes (etwa Verkehrsunfall) wird die Polizei automatisch mit alarmiert. Zudem leiten unsere Mitarbeiter*innen im Bedarfsfall Notfälle an die Kolleg*innen Polizei weiter – und umgekehrt.
Wen alarmiert die Großleitstelle öfter: Feuerwehr oder Rettungsdienst?
Zwei Drittel der von uns gesteuerten Einsätze sind medizinisch, ein Drittel machen Feuerwehreinsätze aus. Schwere Brände kommen seltener vor. Das ist den mittlerweile guten Frühwarnsystemen (Brand- und Rauchmelder etc.) zu verdanken. Die Feuerwehren im Einsatzgebiet rücken meist bei Unwetterlagen aus. Bei Unfällen werden oft Rettungsdienst und Feuerwehr mit entsprechendem Material alarmiert, zum Beispiel, wenn Menschen aus Fahrzeugen befreit werden müssen oder jemand so ungünstig vom Dach gestürzt ist, dass die Rettungskräfte nicht an die Patientin oder den Patienten herankommen.
Wer bezahlt einen Einsatz?
In der Regel übernimmt die Krankenkasse der Patientin oder des Patienten die Kosten eines Einsatzes. Anders ist die Lage bei unversicherten oder privatversicherten Menschen. Wer aus unverschuldeten Gründen nicht krankenversichert ist, bekommt in diesem Fall meist staatliche Hilfe.
Wer ohne ärztlich ausgestellten Transportschein einen Krankentransport ordert, muss damit rechnen, dass dieser Service in Rechnung gestellt wird. Unsere Calltaker fragen dies ausdrücklich am Telefon ab – und entsenden auch keinen Krankenwagen als Taxiersatz.